Streckennetz
Das Streckennetz nimmt die Geschichte des Ortes liebevoll auf, um sie zu würdigen, mit ihr zu spielen und sie fortzuschreiben. Grundlage hierfür sind u.a. auch die kürzlich im Auftrag der CVAG entstandenen Bewegtbildanimation zu möglichen Entwicklungsszenarien für die Fläche. Diese sind geprägt vom Wunsch der Straßenbahnfreunde und zahlreicher Bürger:innen, dass heute auf etwa 100 Meter im Außenbereich beschränkte, mit historischen Straßenbahnen befahrbare Schmalspurgleisstück wieder deutlich auszuweiten.
Das Nutzungsszenario Streckennetz nimmt diese Gedanken auf, um auch andere Anwendungsmöglichkeiten zu verfolgen. Neben der musealen Nutzung soll der Wiederaufbau und die Erweiterung des Gleissystems auf der gesamten Fläche eine Campus-Intralogistik der besonderen Art ermöglichen. Künftig bewegen sich auf den Schienen Menschen und Materialen. Aus dem zentralen Lager und von der zentralen Anlieferung auf der Zwickauer Straße her werden Werkstätten, Garagen und Gastronomie beliefert. Vergleichbar mit der Teile- und Werkzeuglogistik moderner Automobilwerke (Gläserne Manufaktur Dresden, Cargotram) ist hier immer etwas in Bewegung. Es rattert, klingelt, surrt und zischt. Selbst-, solar- oder gar wasserstoffbetriebene Draisinen, Schienenfahrräder, Streckenpferde, fahrende Sofas für einen romantischen Ausflug, kinetische Objekte, bewegte Bühnen, mobile Markt- und Ausstellungsstände verleihen dem Garagen-Campus die Aura eines Vergnügungsparks für „Pufferküsser“ und diejenigen, die es noch werden wollen.
Das Nutzungsszenario ermöglicht immer wieder neue und überraschende Konfigurationen der Fläche für zahlreiche noch zu entwickelnde Ideen. Selbst die Werkstätten könnten teilweise als mobile Einheiten konzipiert werden, um so noch flexibler in den Garagen genutzt zu werden. Damit wird das Streckennetz zum wesentlichen Bestandteil der Garagen-Wertschöpfung, nicht zuletzt, weil es die gläsernen Garagen mit den Aneignungsflächen des Campus verbindet und ihn so zu einem echten Stadtteilzentrum macht.